Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen

Innovationspreis für das sächsische Projekt „kaffeepause“

05.12.2023

Das Deutsche Institut für Erwachsenenbildung (DIE) hat gestern (4. Dezember) in Bonn den „Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung" an die Evangelische Erwachsenenbildung Sachsen und die Diakonie St. Martin für das gemeinsame Projekt „kaffeepause – ökologische und kulturelle Erwachsenenbildung für Menschen mit Assistenzbedarf" verliehen. Insgesamt wurden vier Preise in einer feierlichen Veranstaltung des „DIE-Forum Weiterbildung 2023" überreicht. In diesem Jahr zeichnete der Preis Lernangebote und Projekte aus, die zeigen, wie Weiterbildung einen gerechten und nachhaltigen Fortschritt unterstützen kann. Die Evangelische Erwachsenenbildung hatte für das Projekt „kaffeepause" bereits 2014 den 3. Preis des sächsischen Innovationspreises Weiterbildung erhalten.

Das Projekt „kaffeepause – ökologische und kulturelle Erwachsenenbildung für Menschen mit Assistenzbedarf" ist ein Projekt der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen (EEB Sachsen) und der Diakonie „St. Martin" in Rothenburg (OL). Mit ihm soll die selbstbestimmte Teilhabe von Menschen mit Assistenzbedarf gefördert und ein gerechter und nachhaltiger Fortschritt im Umgang mit den natürlichen Lebensgrundlagen unterstützt werden. Jedes Jahr bilden sich im Rahmen des Projektes 160 Menschen mit Handicap an verschiedenen Orten in Sachsen zu ökologischen Themen weiter. Durch die künstlerische Auseinandersetzung mit ökologischen Themen erarbeiten sie sich Kenntnisse über ökologische Zusammenhänge und lernen die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu verstehen. Dabei entstehen literarische Texte und Bilder, die in der Zeitschrift „kaffeepause" veröffentlicht werden. Ziel ist es, die Teilnehmenden zum nachhaltigen Handeln zu motivieren und sie durch ökologische Bildung dazu zu befähigen. Kathleen Roth und Franziska Weiske, die Projektleiterinnen der „kaffeepause", betonen die Bedeutung dieser Veröffentlichung für die Teilnehmenden: „Das Wissen, dass sich die Öffentlichkeit für ihre Beiträge interessiert, ist für viele Teilnehmenden eine große Motivation in der kreativen Auseinandersetzung mit ökologischen Themen", berichtet Kathleen Roth. „Es war so schön, den Stolz und die Freude in den Gesichtern der Autorinnen und Illustratoren zu sehen, als die Ausgabe der kaffeepause mit ihren Beiträgen im Rahmen einer öffentlichen Lesung vorgestellt wurde", ergänzt Franziska Weiske. Zusammen mit dem Leiter der Evangelischen Erwachsenenbildung Sachsen, Pfarrer Dr. Erik Panzig, freuen sie sich über den Innovationspreis: „Die Evangelische Erwachsenenbildung ist ein integraler Bestandteil des öffentlichen Bildungswesens im Freistaat Sachsen. Ich freue mich, dass die kulturelle Arbeit von Menschen mit Assistenzbedarf in dieser herausragenden Weise gewürdigt wird", so Dr. Erik Panzig.

Entstanden ist das Projekt „kaffeepause" 2013 aus der Überzeugung heraus, dass Menschen mit Assistenzbedarf eigenständige Akteure in der Erwachsenenbildung sind. Von 2013-2016 wurde es in Trägerschaft der EEB Sachsen entwickelt und später in der Trägerschaft der Diakonie „St. Martin" in Rothenburg bzw. in Kooperation mit ihr fortgeführt. Ab 2024 ist die EEB Sachsen wieder alleiniger Träger des Projektes „kaffeepause", welches durch das Sächsische Staatsministerium für Kultus (Weiterbildungsförderungsverordnung) und das Sächsisches Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (Richtlinie Teilhabe) gefördert wird.

Weitere Informationen auf der Webseite Kaffepause.

Hintergrund: Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung

Seit 1997 lobt das DIE den „Preis für Innovation in der Erwachsenenbildung" aus, der alle zwei Jahre verliehen wird. Die Auszeichnung macht neue und vielversprechende Ansätze in der Weiterbildung publik und stellt sie einer breiteren Öffentlichkeit zur Diskussion. Zu den zentralen Kriterien für die Auszeichnung der Projekte gehört, dass sie innovativ und praxiserprobt sind und der Erwachsenenbildung neue Impulse geben. Der Innovationspreis wird von der „Dr. Norbert F.B. Greger Stiftung zur innovativen und nachhaltigen Erwachsenenbildung" mit Sitz in Mülheim an der Ruhr unterstützt. Die finanzielle Förderung kommt unmittelbar den Institutionen der Preisträgerinnen und Preisträger zugute.